Ans Meer. Tag 1: Es geht los!

Am Morgen wollen die Wolken nicht so recht dem herrlichen Frühlingstag Platz machen, den wir gerne hätten. Zudem brauchen wir noch Geld und andere letzte Vorbereitungen lassen uns erst so um 10 starten.

Wir fahren zuerst auf meines Begleiters Hometrails nach Frankreich und da meist auf Schotter weiter durch den Sundgau. Das Wetter wird immer besser, die Räder rollen leicht, der Himmel ist weit und wir glücklich – wir sind auf Tour! Am Horizont rücken die schneebedeckten Hügel – oder soll ich sagen „Gipfel“? – der Vogesen näher. Was uns da erwartet, ist noch unsicher. Im Internet haben wir nur gesehen, dass die Route des Crêtes noch Wintersperre hat. Aber das kümmert uns vorerst nicht.

Weil wir so spät los kamen, wird es bald einmal Zeit fürs Mittagessen. Zum Konzept der Tour gehört eigentlich, dass wir lokale Spezialitäten ausprobieren wollen, doch die Dörfer, durch die wir fahren, sind offensichtlich nur Schlafbehausungen von Menschen, die anderswo arbeiten – da gibt’s nix: Keinen Laden, kein Restaurant, keine Bar. In Zillisheim finden wir immerhin einen kleinen Laden und einen Bäcker – Spezialitäten gibt’s aber keine.

Kurz darauf überqueren wir den Canal du Rhône au Rhin und somit den tiefsten Punkt zwischen der Schweiz und den Vogesen. Nun geht es tendenziell aufwärts. Allerdings wird dieser Aufwärtstrend durch eine tiefe Furt unterbrochen.

Nachher wird er deutlicher und nach Rammersmatt wird es richtig steil. Wir queren verschiedene Hügel und Täler und fahren dann runter an die Thur. Dabei finden wir einen hübschen Singletrail. Die Sonne hat sich aber leider verzogen.

Hier im Tal müssen wir noch Proviant aufstocken und Zeit für ein ausgiebiges Zvieri ist auch. In Willer sur Thur finden wir, was wir brauchen. Und anschliessend wird’s spannend. Wir fahren zur Route des Crêtes hoch, die auch hier noch als gesperrt angegeben wird. Der Aufstieg ist deutlich angenehmer als der vorherige und wir erreichen die Kammstrasse auf ca. 1200m kurz vor le Markstein.

Zwar ist auf dem Markstein allerlei los, hochfahren können also auch Autos. Doch in die Richtung, die wir einschlagen, ändert sich das sofort. Wir müssen ein kleines Skigebiet queren und die Pisten wären also durchaus noch skibar. Das gibt nasse Füsse, doch der Schiebeaufwand hält sich in Grenzen.

Anschliessend überlegen wir uns, ob wir in einem alten Bunker übernachten wollen, doch der ist eingestürzt und voller Gestrüpp. Die nächste Variante wäre ein offizielles Refuge, doch da brennt Licht und es ist ein richtiges Haus. Das ist also nicht, was wir suchen. Also beschliessen wir, 100hm abzufahren und unser Glück in einer Waldhütte zu versuchen. Was soll ich sagen? Das Glück ist perfekt. Sogar einen Kamin gibt es da.

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Unterwegs haben wir ein kompliziertes (naja) System entwickelt, mit dem wir ausrechnen können, wie viel wir pro Tag fahren müssen, damit wir unsere Tour schaffen. Kilometer und Höhenmeter werden miteinander verrechnet und ergeben so Punkte. 175 Punkte pro Tag gilt es zu schaffen. Die Wegbeschaffenheit fliesst nicht ein, das wird sich noch rächen. Heute jedoch haben wir unser Soll sogar etwas übertroffen. Dementsprechend zufrieden sind wir mit uns, mit unserer Tour und sowieso.

2 Kommentare zu „Ans Meer. Tag 1: Es geht los!

  1. Vielen Dank für den Bericht. Eure Route ist sehr interessant. Ist sie einsehbar auf einer Karte oder in einem Portal?

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    1. Gern geschehen 😉 der Track ist hier: https://goo.gl/AvzpLC einsehbar.

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